altabergold
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Eine biografische Notiz

1944 im völlig kriegsverschonten Konstanz geboren, wurde er sofort mit Musik konfrontiert: die acht Jahre ältere Schwester spielte bereits eine Rolle als regionales Wunderkind am Klavier. Als Helmut B. acht Jahre alt war, sollte er im Schatten der hochbegabten Schwester ebenfalls Klavier lernen. – Der Versuch scheiterte. Stattdessen wurde er ein rauflustiger Fußballer und entwickelte als Wiesenkicker ein bis heute genutztes Talent. Der Weg von der Obstwiese in Konstanz bis zum Stadtpark in Hamburg soll kurz beschrieben werden. Nach einem Schulabschluss trat er mit 14 in die väterliche Firma ein und absolvierte eine Lehre zum Großhandelskaufmann. Gleichzeitig wurde er ein eifriger Leser und belastete sein jugendliches Gemüt mit Texten von Camus, Sartre, Tucholsky, Thomas Mann u.v.a. Folgerichtig wollte er Schriftsteller werden, was aber bereits mit 16 Jahren in den Wunsch nach einer journalistischen Laufbahn umgewandelt wurde; oder Dramaturg am Theater – Vorbild: Stadttheater Konstanz. Mit fast 18 Jahren Flucht aus der damaligen Kleinstadt nach Berlin, dort ein Leben als armer Hilfsarbeiter mit kulturellen Ambitionen. Viel Theater gesehen, viel Oper erlebt. Mit 21 Jahren Vaterschaft, erster Sohn, dadurch zu einer Vernunftsentscheidung gedrängt. 1966 schließlich Eintritt in den Berufsstand „Programmierer“, von dem damals weder Helmut B. noch sein Arbeitgeber genau wussten, was sich dahinter verbirgt. Fleißige, intensive Jahre des Lebens, Lernens und Erziehens. 1969 kommt die Tochter zur Welt. 1970 selbstständig als Einzelkämpfer in der damals noch nicht so genannten IT-Branche. Helmut B. strickt Softwarelösungen für alle Branchen vom Fischhandel über Schmuckgroßhandel bis zum Tanklager. Letzteres bleibt an ihm hängen, er programmiert so etwas wie einen Standard für die logistischen Prozesse in Tanklagern. Sein Softwarepaket ist erfolgreich und er gründet 1983 zusammen mit seinem Schwager, Freund und Partner eine GmbH. Seit 1976 macht Helmut B. jährlich ein literarisch-musikalisches Projekt, das er sich selbst ausgedacht hat, es selbst auf die Beine stellt und für die Finanzierung sorgt. Highlights: eine Adorno-Nacht auf Kampnagel, eine Revue zum damals besonders populären Thema „Wald“ im Thalia-Theater, eine Heinrich-Heine-Revue im Schauspielhaus usw. Inzwischen in zweiter Ehe verheiratet, wird 1988 sein zweiter Sohn geboren. Das Unternehmen wächst und wächst und als er 2009 seine Anteile an die nachfolgende Generation verkauft, hat die Firma 240 Mitarbeiter. – Diesen Mitarbeitern hat Helmut B. zu seinem eigenen großen Vergnügen jedes Jahr die Weihnachtsfeier um eine kleine Show bereichert (so hofft er). Dabei hielt er eine satirische Rede auf die Geschäftsführung und die Vorgänge in der Firma; dazu gab er zusammen mit drei hochbegabten Mitarbeitern „umgedichtete“ berühmte Songs zum Besten. Staunend steht der verrentete Business-Mann nun vor einer CD, die er selbst mit rauer Stimme besungen hat und auf der ausschließlich seine Reimereien zu hören sind. Dazu geführt haben „gewollte Zufälle“. – Seit seinem 60. Lebensjahr hat er sich stark mit dem Thema des Älterwerdens auseinander gesetzt, hat Freunden zu runden Geburtstagen Geschenke meist in gereimter Form mitgebracht. Außerdem hat Helmut B. zusammen mit einem Freund 2010 eine Konzertreihe für Neue Musik gegründet, die an verschiedenen Plätzen in Hamburg auftritt und wachsenden Erfolg verzeichnet. Selbst zu der Ansicht neigend, dass das Leben ein wertvolles Geschenk ist und immer wertvoller wird, je länger man es behalten darf, hofft er, wie nach einem langen Film, sagen zu können: „War mal so und mal so, aber der Schluss war klasse!“ So handeln seine Songs von den sorglosen Abenden beim Italiener, wo er seine Kenntnisse der italienischen Sprache ausleben kann; oder von der heißen Liebesnacht – die er im Traum mit einer Schimäre erlebt und an deren Ende er genau weiß, wo er hingehört; oder von den Folgen der vergessenen Brille; oder vom Glück des letzten Tangos; vom Suchen; oder von dem großen Zwiespalt: was wollen wir sog. Senioren, was wollen wir nicht? Es macht ihm Spaß, weil er nun die Nachmittage und Abende im Theater, oder im Konzert, oder im selbst veranstalteten Konzert, auf dem Tennisplatz oder auf der Stadtparkwiese verbringen kann. Und die Zeit im Aufnahmestudio war auch schön.

Die Präsentation des Albums „Alt aber Gold“ in den nullviernull Studios